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Manuelle, digitale und smarte Blutdruckmessgeräte im Test!

Manuelles Blutdruckmessgerät – Die richtige Anwendung

Ein manuelles oder mechanisches Blutdruckmessgerät wird hauptsächlich von Ärzten, Heilpraktikern und medizinischem Personal verwendet, kann aber auch von Privatpersonen genutzt werden. In der Anschaffung ist es um einiges günstiger als ein digitales Messgerät, allerdings ist die Anwendung etwas komplizierter.

manuelles blutdruckmessgerät symbolManuelles Blutdruckmessgerät

Ein manuelles Blutdruckmessgerät besteht aus einer Manschette, einer kleinen Handpumpe (Gummiball) und einem Manometer zur Druckanzeige. Für eine Messung beider Blutdruckwerte benötigt man zusätzlich ein Stethoskop.

Hierbei handelt es sich um die ursprüngliche Methode, um eine indirekte Blutdruckmessung durchzuführen. Durch das Aufpumpen der Manschette am Arm wird im ersten Schritt die Arterie der betroffenen Person zusammengepresst. So wird der Blutfluss für einige Augenblick unterbrochen.

Nun lässt man behutsam die Luft entweichen, bis der Puls am Handgelenk wieder spürbar ist. Der gemessene Druck in der Manschette bildet nun den Wert des systolischen Blutdruckes ab. Wer nun ein Stethoskop zur Hand nimmt, hört nun auch die Geräusche des strömenden Blutes an der Ellenbeuge. Hier lässt sich auch gut der synchrone Puls vernehmen. Kurze Zeit später ist das Geräusch nicht mehr zu hören. Zu diesem Zeitpunkt erhalten Sie den Wert des diastolischen Blutdrucks.

Hinweis: Alternativ existiert auch die direkte Form der Blutdruckmessung. Dabei handelt es sich um eine invasive Methode. Hier wird eine Kanüle direkt in eine Schlagader eingeführt. Auf diesem Wege wird über einen Druckwandler die erfasste Blutdruckwelle gemessen. Diese direkte Blutdruckmessung wird ausschließlich von Ärzten im Rahmen einer Operation durchgeführt.

Selbst Blutdruck messen – so geht es

Folgende Schritte sind mit einem manuellen Blutdruckmessgerät notwendig, um den aktuellen Blutdruck einer Person korrekt zu messen.

  • Die Manschette wird um den Oberarm knapp über dem Ellbogen (ca. 2,5 cm oberhalb) gelegt und per Klettverschluss fixiert.
  • Nun muss die Speichenarterie (Arteria radialis) ertastet werden (in der Ellenbeuge). Dort wird der Schallkopf des Stethoskops platziert.
  • Das Stethoskop können Sie vor dem Ertasten aufsetzen (in den Ohren) oder, sobald sie den Puls ertastet haben.
  • Achten Sie darauf, dass Sie den Puls gut über das Stethoskop hören können. Während der Messung darf der Schallkopf nicht verrutschen. Dies würde zu einer Verfälschung des Ergebnisses führen.
  • Nehmen Sie das Manometer in die eine Hand, mit der anderen Hand pumpen Sie die Manschette weiter auf. Ein Profi gibt noch einige Pumpstöße dazu, um ein sicheres Ergebnis zu erzielen.
  • Nun braucht man Fingerspitzengefühl und eine kurze Reaktionszeit. Lassen Sie den Druck langsam aus der Manschette entweichen und achten Sie darauf, ab wann erste Pulsgeräusche vernehmbar sind. Werfen Sie dabei die gesamte Zeit einen Blick auf die Anzeige des Manometers.
  • Sobald Sie den Puls wieder hören, wird ihnen der systolische Wert (= obere Wert) des Blutdrucks angezeigt.
  • Gleichzeitig sollten Störgeräusche über das Stethoskop hörbar sein. Lassen Sie konstant den Manschettendruck weiter sinken. Sobald keine Strömungsgeräusche mehr zu hören sind, sondern nur noch der normale Puls, lesen Sie den diastolischen (unteren) Wert von der Anzeige ab.

Mit etwas Übung erhalten Sie optimale Ergebnisse

Dies erfordert viel Übung, ein gutes Gehör, eine Portion Fingerspitzengefühl und eine gute Konzentration. Für Mediziner und Pflegepersonal, die solche Messungen täglich durchführen, ist die Arbeit mit einem manuellen Messgerät eine normale Routine-Tätigkeit. Eine Person, die die beschriebene Messung noch nicht durchgeführt hat, wird im ersten Schritt einige Probleme damit haben. Ohne Übung werden unter Umständen zunächst falsche Werte abgelesen.

Hinweis: Grundsätzlich kann ein Stethoskop auch zur Untersuchung von Geräuschen von Herz, Lunge und anderen Organen verwendet werden. Der Fachbegriff für diese Form der akustischen Untersuchung lautet Auskultation. Über den Schallkopf, der mit einer Membran ausgestattet ist, werden die gewünschten Schallwellen des Körpers wahrgenommen. Die Geräusche werden anschließend über den Schlauch des Stethoskops an die Ohren weitergeleitet. Alternativ sind auch Blutdruckmessgeräte mit einer Bluetooth-Anbindung am Markt erhältlich. Sie können die ermittelten Werte direkt auf ein Smartphone übertragen. Erste Lösungen sind auch für Smartwatches erhältlich.

Worauf ist bei der Blutdruckmessung zu achten

Hier sind einige Grundregeln, die Sie bei einer anstehenden Messung des eigenen Blutdruckes unbedingt beachten sollten. Nur so erhalten stets die korrekten Daten des aktuellen Blutdrucks.

  • Führen Sie die Messung immer im Ruhezustand durch, im Sitzen oder Liegen. Vermeiden Sie unbedingt unnötige Bewegungen.
  • Messen Sie nicht direkt nach körperlicher Betätigung, denn diese kann den Blutdruck kurzzeitig erhöhen und das Blut fließt schneller durch die Gefäße (Störgeräusche).
  • Entspannen Sie sich für einige Minuten vor der eigentlichen Messung.
  • Verwenden Sie ein Gerät mit einer passenden Manschette. Sie sollte weder zu eng noch zu groß sein. Es gibt am Markt verschiedene Manschetten für unterschiedliche Armgrößen.
  • Platzieren Sie die Manschette idealerweise auf Höhe des Herzens. Dies gilt auch für eine Messung am Handgelenk. In diesem Fall führen Sie bei der Blutdruckmessung das Handgelenk ebenfalls in Herzhöhe.
  • Grundsätzlich gilt die einfache Regel: Legen Sie den Arm entspannt und leicht gebeugt auf einer Unterlage (z.B. auf einem Tisch) ab.
  • Bei einer Schwangerschaft sowie bei Infektionen kann die Fließgeschwindigkeit ebenfalls erhöht sein, was durch ständige Turbulenzen über das Stethoskop hörbar ist. Auch das kann eine genaue Messung erschweren.
  • Durch Sicherheit können Sie nach einigen Minuten eine weitere Messung durchführen. In der Regel ändert sich der Blutdruck innerhalb kürzester Zeit.
  • Wer eine manuelle Blutdruckmessung bevorzugt hat in der Regel keine Möglichkeit, die ermittelten Daten in digitaler Form abzulegen. Daher sollten Sie die erhobenen Werte in einem Blutdruck-Tagebuch notieren.

Manuelles Blutdruckmessgerät – Was sagen die Werte?

Bei einem Blutdruck von über 140/90 wird bei Erwachsenen von Bluthochdruck gesprochen. Allerdings ist auch der Abstand zwischen den beiden Werten wichtig. Bei Aufregung oder nach körperlicher Anstrengung schießt der Blutdruck gerne mal in die Höhe. Man sollte also eine weitere Messung durchführen, sobald man zur Ruhe gekommen ist, um einen aussagekräftigen Wert zu ermitteln.

Niedriger Blutdruck wird generell als gesünder angesehen, kann jedoch zu Schwindel führen. Ist der obere Wert (systolisch) bei Frauen unter 100, bei Männern unter 110 und der diastolische Wert ebenfalls recht niedrig, spricht man von Hypotonie. Das ist jedoch oft von der Tagesverfassung abhängig.

Hinweis: Haben Sie einen extremen Wert bei der Messung des Blutdruckes ermittelt, sollten Sie die Messung nach einigen Minuten nochmals wiederholen. Grundsätzlich ist der menschliche Blutdruck ein dynamischer Wert, der sich permanent verändert. Sollten Sie auch nach mehreren Messungen weiterhin extreme Daten von ihrem Blutdruck erhalten, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder medizinisches Fachpersonal konsultieren.

Wann sollte man nicht selbst den Blutdruck messen

Generell ist es möglich, an sich selbst mit einem manuellen Messgerät den Blutdruck zu messen. Dennoch ist es in den meisten Fällen besser, wenn die Messung eine andere Person übernimmt.

Blutdruck nicht selbst manuell messen:

  • Wenn das Gehör nicht einwandfrei funktioniert
  • Sofern Sie nicht über die notwendige Kraft zum Pumpen haben
  • Wenn Sie über kein funktionsfähiges Messgerät verfügen
  • Bei Aufregung, Stress oder einer anstehenden Krankheit

Manuelles Blutdruckmessgerät oder elektronische Ausführung – die bessere Wahl?

Ein manuelles Blutdruckmessgerät hat Vor- und Nachteile, vor allem, wenn man seinen eigenen Blutdruck damit messen möchte. Besonders wenn Sie sich nicht wohlfühlen (Schwindel, Kopfschmerz, Erkältung, Erkrankung, Panik oder Zittern), bringt man selten die nötige Ruhe auf, um die Messung korrekt durchzuführen. Die Werte könnten dann falsch interpretiert werden, was zu Verunsicherung führt und im schlimmsten Fall zu einem fehlgeleiteten Verhalten.

Hinweis: Die manuelle Blutdruckmessung gehört zu den alltäglichen Routinearbeiten im Pflegebereich und im medizinischen Umfeld. Entsprechend gehört das Beherrschen dieser Tätigkeit zur Grundausbildung des medizinischen Berufes.

Dennoch ist das manuelle Messen des Blutdrucks weiterhin die günstigste und effektive Methode. Zudem sind manuelle Blutdruckmessgeräte äußerst robust und langlebig und liefern bei richtiger Handhabung sehr genaue Daten. Entsprechend greifen Ärzte und Pflegepersonal eher zu dieser Variante.

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  • Das große und übersichtliche Zifferblatt lässt Sie die präzisen Messwerte besonders leicht ablesen. Die langlebigen Ventile des hochwertigen Messgerätes sind aus rostfreiem Metall gefertigt.
  • Angenehmer Pump-Ball: Der handliche Gummiball ermöglicht ein müheloses und kontrolliertes Pumpen. Der Manschettendruck kann somit optimal reguliert werden, ohne Quetschungen zu erzeugen.
  • Professionelle Messung wie beim Hausarzt: Systolischer und diastolischer Wert sind schnell und einfach ablesbar (bitte beachten Sie, dass in diesem Angebot kein Stethoskop mitgeliefert wird).

Wer allerdings nicht über die notwendige Erfahrung im Umgang mit einem manuellen Blutdruckmessgerät verfügt, sollte bei einer Messung im heimischen Umfeld immer zu einem digitalen Blutdruckmessgerät greifen. Dies bietet immer eine einfachere und sichere Handhabung und liefert durchaus korrekte Daten. Digitale Geräte können zudem problemlos auch von älteren Personen korrekt bedient werden. Alternativ sind auch Blutdruckmessgeräte mit einer Bluetooth-Anbindung am Markt erhältlich. Sie können die ermittelten Werte direkt auf ein Smartphone übertragen. Erste Lösungen sind auch für Smartwatch erhältlich.

Blutdruck messen ohne ein Gerät

Es gibt aktuell keine Möglichkeit, den Blutdruck einer Person, ohne ein technisches Hilfsmittel genau zu bestimmen. Lediglich der Puls bietet einen ersten Anhaltspunkt über den aktuellen Zustand des Kreislaufs. Allerdings gibt es keinen Rückschluss auf den aktuellen Wert des Blutdrucks. Trotz eines niedrigen Pulses kann der betreffende Mensch einen zu hohen Blutdruck haben. Somit ist eine direkte oder indirekte Blutdruckmessung zwingend erforderlich.

Derzeit sind einige leistungsfähige Smartwatches auf dem Markt, die zumindest einen Näherungswert über verschiedene Vitalwerte ermitteln können. Allerdings muss hier immer ein Referenzwert angegeben werden, mit dem die Uhr dann arbeiten kann.

Es gibt jedoch einige Methoden, die den Blutdruck zumindest grob schätzen können. Eine Möglichkeit ist das Messen des Pulsrhythmus an verschiedenen Stellen am Körper wie zum Beispiel am Handgelenk oder Hals. Hierbei wird der Druck auf eine Arterie ausgeübt und man spürt den Herzschlag deutlich. Durch Zählen der Schläge pro Minute kann ein erster Anhaltspunkt über den Zustand des Kreislaufs gewonnen werden.

Eine weitere Methode ist die Beobachtung von körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Sehstörungen, welche häufig bei einem zu hohen Blutdruck auftreten können.

Allerdings sind diese Methoden nicht sehr präzise und es besteht immer noch ein Risiko einer Fehldiagnose. Daher empfehlen Ärzte dringend regelmäßige Kontrolluntersuchungen mit Hilfe eines medizinischen Geräts zur genauen Bestimmung des Blutdrucks.

Insgesamt bleibt festzuhalten: Auch wenn es momentan keine Möglichkeit gibt, ohne technisches Hilfsmittel genau den Blutdruck zu messen – durch verschiedene indirekte Verfahren lässt sich zumindest eine erste Einschätzung vornehmen. Jedoch sollte dies keinesfalls als Ersatz für professionelle Untersuchungen angesehen werden!

Hinweis: Natürlich kann unsere Seite keinen Arztbesuch ersetzen. Eine Selbstdiagnose oder –behandlung darf den fachkundigen Rat eines Arztes nicht außer Kraft setzen. Doch gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt lässt sich Bluthochdruck gut behandeln. Diese Seite schafft dafür die Voraussetzungen, um in Eigenregie die notwendigen Daten korrekt zu erfassen. Diese bietet die Grundlage für die weitere Maßnahmen.
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Aktualisierung am 19.03.2024. Es sind Affiliate-Links enthalten (siehe Transparenz-Seite). Entscheiden Sie sich für einen Kauf, erhalten wir eine kleine Provision. Der Preis ändert sich für Sie in keinem Fall. Danke für Ihre Unterstützung. Bildquelle: Amazon.


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Kommentare

Falsche Blutdruckwerte: Das sind die häufigsten Fehler beim Blutdruckmessen – Blutdruck360 – Blutdruck messen 4. April 2017 um 10:26

[…] Messung stets im Sitzen vornehmen. Wird die Manschette direkt am Oberarm befestigt, ist automatisch die Manschette in der richtigen Position. Bei Blutdruckmessgeräten sollten Sie stets darauf achten, dass der Arm leicht angewinkelt ist und […]

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